Das Migrationsministerium hat die Konzeption und Umsetzung eines „Landesprogramms zur außerschulischen Förderung der Herkunftssprache von Kindern und jungen Menschen, die eine allgemein bildende oder berufsbildende Schule besuchen“ ausgeschrieben. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche, die auf Grund ihrer familiären Herkunft eine andere Muttersprache als Deutsch sprechen, in ihrer Sprachkompetenz stärken. Dafür soll außerschulisch ein landesweites Angebot für das Erlernen und Festigen der Herkunftssprache geschaffen werden. Es richtet sich an Kinder und Heranwachsende zwischen 6 und 21 Jahren. Nicht wenige Kinder und Jugendliche mit Migrationsbiographie bringen eine andere Muttersprache als Deutsch mit, die im schulischen Kontext nicht immer gewürdigt oder gefördert wird. Die eigene Muttersprache zu beherrschen ist dabei nicht nur ein wertvolle Kompetenz, sondern nachgewiesenermaßen entscheidend für die Entwicklung von Sprachfähigkeit im Allgemeinen - egal in welcher (Fremd-)Sprache. Bislang findet Unterricht in der Herkunftssprache für Kinder und Jugendliche in Thüringen vereinzelt und meist auf Initiative migrantischer Organisationen statt. Das Angebot ist daher nicht nur ein Zeichen der Anerkennung von mehrsprachiger Identität. Es stärkt darüber hinaus die Kinder und Jugendlichen in ihrer Persönlichkeit und im Ausbau ihrer Potentiale. Das Landesprogramm soll daran anknüpfen und als Pilotprojekt das Angebot bedarfsgerecht in engem Austausch mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort flächendeckend ausweiten und professionalisieren. Davon profitieren die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Lehrkräfte und die zugewanderten Familien im Allgemeinen. Bis zum 25. Juli 2021 können Träger sich mit einem Konzept zur Umsetzung des Landesprogramms bewerben. Die Umsetzung ist ab August 2021 geplant.
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